Erinnerungsnetzwerk

Das Erinnerungsnetzwerk basiert ursprünglich aus dem Problem, meine Gedanken, Ideen und Recherchen bezüglich des Masterthemas klar zu ordnen und zu strukturieren.

Die Lösung war zunächst, alles niederzuschreiben, um aus dieser Sammlung neue Ansätze zu entwickeln. Da es schwierig ist die komplexen Zusammenhänge analog darzustellen, habe ich nach digitalen Lösungen gesucht. Auf eine Empfehlung hin war die erste Überlegung, die Software »the brain« zu nutzen, die es mittels Verknüpfungen ermöglicht ein komplexes Netzwerk der einzelnen Beiträge zu entwickeln.

Aus diesem Gedanken entstand die Fragestellung, wie viel verborgene Erinnerungen in unserem Gehirn lagern, sowie die Idee das eigene Gehirn zu visualisieren.

Nur ein kleiner Teil des Gehirns wird genutzt

Im Alltag denken wir nur an eine bestimmte Zahl von Menschen und Dingen, die uns wichtig sind und verbinden damit meist nur wenige Eigenschaften, Erlebnisse oder Ähnliches. Bei genauerem Nachdenken wird einem erst bewusst, wie viele Erinnerungen oder Fakten es tatsächlich gibt, wenn man an einem Strang weiter denkt. So wäre beispielsweise allein mein Hobby Fußball ein komplexes Konstrukt aus unzähligen Untersträngen mit Menschen, Erlebnissen, Eindrücken oder Strängen, die in einen anderen Lebensbereich reichen. Das macht mir erst bewusst, wie komplex und umfangreich so ein Gehirn tatsächlich ist.

»Weißt Du noch«-Momente

Eine weitere Grundlage ist etwas, dass ich in meiner Jugend – wenn auch selten – gemacht habe: Ich habe »Weißt Du noch«-Erlebnisse in meinen Kalender eingetragen. Dabei schreibt man beispielsweise ein Ereignis von heute als »Weißt du noch«-Moment ein paar Monate später in den Kalender. An diesem Tag wird man dann an das heutige Erlebnis erinnert.

Diese Ansätze habe ich gedanklich zum Erinnerungsnetzwerk weiter entwickelt. Das Grundsätzliche ist dabei nicht, einfach alles zu speichern oder zu visualisieren. Sondern das Anzeigen, sprich das Erinnern an das Vergessene.

Das Netzwerk beruht dabei zunächst auf Bildern, die sehr gut getaggt sein müssten, was ich jedoch ohnehin als zukünftigen Standard ansehe. Zudem besitzen schon jetzt, zum Teil sehr einfache, Bildarchivierungsprogramme die Möglichkeit der Gesichtserkennung. Das Programm findet sogar Fotos einer Person aus unterschiedlichen Lebensjahren. Zusätzlich könnten beispielsweise Anekdoten eine Rolle spielen. Das halte ich jedoch für zu viel Aufwand für den Nutzer, da er das selbst einpflegen müsste.

Das Netzwerk könnte daraufhin »Weißt Du noch«-Momente schaffen. Wie bei Blogs, die ähnliche Artikel anzeigen, könnte das Erinnerungsnetzwerk Fotos zeigen, die passend zum angezeigten Foto sind. Sprich ein angezeigtes Urlaubsfoto zeigt weitere Fotos aus einem anderen Urlaub an, das Bild einer Person andere Erlebnisse und Momente mit dieser Person.

Das Konzept des Erinnerungsnetzwerks möchte ich gern weiter entwickeln, da ich es für einen spannenden Ansatz halte. Technisch scheint es erstmal nicht sehr aufwändig zu sein, da es ähnlich wie ein Blogsystem im Web funktionieren könnte. Dieser einfache Start könnte jedoch noch weitaus komplexer sein.