Der digitale Wahn – Zwischen Medienkompetenz und Chaoskopf

»Der digitale Wahn«, herausgegeben von Bernhard E. Bürdek, versammelt eine Reihe von Essays verschiedener Autoren zu Themen im Bereich »Digitalisierung der Welt«.

Bürdek selbst beschreibt in seinem Essay »Der digitale Wahn«, dass die »anthropologische und technologische Entwicklung«1 nicht gleich schnell verläuft. Während die technologische Entwicklung rast, bleibt der Mensch auf der Strecke und dadurch entsteht laut ihm die »Problematik des ›Nicht-Verstehens‹ oder des nicht damit Umgehen können.«2

Obwohl die Sammlung bereits 2001 herausgegeben wurde, klingt die Problematik im Jahr 2015 noch immer sehr aktuell für mich und unter Umständen hat sie sich durch die ungleiche Entwicklung sogar zugespitzt. Die technologischen Entwicklungen werden immer unüberschaubarer und neben einer endlosen Masse, scheint auch die Komplexität der Entwicklungen für den Einzelnen nicht mehr greifbar zu sein.

Hans-Dieter Übler zitiert in seinem Essay »Learning by Surfing? – Digitale Lernmythen und Wissensillusionen« einen ZEIT-Artikel3, in dem es folglich heißt, dass die Schlüsselqualifikation der Zukunft Medienkompetenz sei.4
Auch wenn Medienkompetenz nicht gleichbedeutend mit einem allumfassenden Überblick ist, stellt sich mir hier die Frage, was Medienkompetenz heutzutage konkret bedeuten kann und ob eine »vollständige« Medienkompetenz für den Einzelnen überhaupt noch erreichbar ist.

Werden wir die Technologie wieder einholen oder zumindest den Umgang mit ihr erlernen?

Quellen
  1. Bürdek, Bernhard E.: »Der digitale Wahn« in: Bürdek, Bernhard E. (Hg.), »Der digitale Wahn«, Frankfurt am Main 2001, S. 207.
  2. Ebd.
  3. Vgl. Rüttgers, Jürgen: »›Eine Ära geht zu Ende. Das muß auch die Schule lernen und lehren.‹ Lernen in der Medienwelt – die Position von Bundesbildungsminister«, Stand: 19.9.1997, URL: http://www.zeit.de/1997/39/contra.txt.19970919.xml, abgerufen am 6.10.2015.
  4. Vgl. Übler, Hans-Dieter: »Learning by Surfing? – Digitale Lernmythen und Wissensillusionen« in: Bürdek, Bernhard E. (Hg.), »Der digitale Wahn«, Frankfurt am Main 2001, S. 147.