Alles nur geklaut

Das Buch »Alles nur geklaut« von Austin Kleon gehört zwar nicht konkret in die Recherche meiner Master-Arbeit. Da es jedoch viel über die generelle Arbeit als Kreativer erzählt, sollte es einen Platz in meiner Dokumentation finden. Die Ideen sind zwar nicht bahnbrechend, aber bei manchen Dingen hilft es, sie einfach schwarz auf weiß zu lesen.

In 10 Kapiteln durchgeht der Autor »10 Wege zum kreativen Durchbruch«, wobei mir drei Essenzen aus dem Buch besonders hängen geblieben sind.

Die Klaukartei

Die Klaukartei ist an sich nichts Neues. Die einen nennen sie Ideenbox, die anderen ordnen sie in digitale Ordner namens »Inspiration«, wieder andere kategorisieren alles fein säuberlich auf Pinterest-Pinnwänden.
Kleon beschreibt die Klaukartei als Kartei, in der alles Platz findet, was geklaut werden muss oder einen inspiriert.1 Unter klauen versteht er jedoch nicht ein reines Klauen, sondern eher ein Ausschau halten und sich von Dingen inspirieren lassen, um sie weiterzuentwickeln.

Besonders gut gefällt mir daran die beruhigende Tatsache, die jeder kennt und dennoch im Alltag vergisst: Wir können das Rad nicht neu erfinden! Keine Design-Arbeit, keine Kunst-Arbeit – nichts entsteht aus dem Nichts.

Einfach machen

Kleon schreibt, dass er noch immer dasitzen würde, um herauszufinden, wer er ist, wenn er gewartet hätte, bis ihm klar wäre, wer oder was er ist.2
Einfach machen lautet die Devise. Wir alle haben manchmal Ängste oder sind in unserer Arbeit gehemmt. Vor allem während des Masters führe ich das darauf zurück, dass man nicht konkret weiß, worauf man hinarbeitet und ob das einen Wert hat. Es ist keine Aufgabe, die es einfach zu erledigen gilt. Die Aufgabe ist der Prozess an sich und diesen auch auszuhalten. Zwar ist die Designarbeit immer sehr prozessgerichtet und man weiß häufig nicht, was am Schluss herauskommt. Aber bei Aufgaben, wie die Gestaltung von Visitenkarten, Flyern oder ähnlichem hält sich das doch eher in Grenzen, weil das Ziel klar ist. Anders verhält es sich mit Aufgaben, die erst durch den Prozess wachsen. Obwohl man häufig erfolgreich durch solche Prozesse läuft, sei es in intensiven Arbeitsphasen, Blockseminaren oder anderen Projekten, bei denen man erstmal ins Schwammige arbeitet, fällt es immer wieder schwer sich darauf zu verlassen. Mit viel Arbeitseinsatz wird am Ende schon alles gut.

Langweiler!

Der Autor beschreibt, was für ein langweiliger Typ er ist und dass er in einer ruhigen Nachbarschaft mit der Familie lebt.3 Er beschreibt, dass man stets auf sich selbst achten soll und das halte auch ich für einen sehr wichtigen Punkt. Wir als Kreative neigen dazu viele Überstunden zu machen und in die Nacht zu arbeiten. Alles für den Spaß und schließlich ist es ja auch Hobby und Leidenschaft und ja es soll auch was gutes dabei rauskommen. Aber: Es tut manchmal auch gut ganz in geordneten Strukturen zu arbeiten, die einem Halt geben und nicht so viel Energie kosten.

Quellen
  1. Vgl. Kleon, Austin: »Alles nur geklaut – 10 Wege zum kreativen Durchbruch«, München 2013, 3. Auflage, S. 30.
  2. Vgl. Ebd., S. 35.
  3. Vgl. Ebd., S. 127.