In »Die Nutzung des Internets unterwegs (ARD/ZDF-Onlinestudie)« habe ich mich bereits mit einer Onlinestudie in Bezug auf die Internetnutzung unterwegs beschäftigt.
Eine weiteren Beitrag zu den Onlinestudien liefert Thomas Kupferschmitt mit »Bewegtbildnutzung nimmt weiter zu – Habitualisierung bei 14–29-Jährigen«. Er will dabei u. a. »mit Daten aus der ARD/ZDF-Onlinestudie 2015« untersuchen, »ob die Videonutzung im Internet insgesamt zunimmt«1 . Des Weiteren nimmt er die »Parallelnutzung von Fernsehen und dem Internet« in den Fokus.2
Wie in meinem anderen Beitrag möchte ich einen groben Einblick bekommen und ziehe nur wenige Zahlen aus den Studien. Die deutlich detailliertere Ausarbeitung mit demographischen Unterschieden oder z. B. Einzelheiten zu der Art des Angebots können der Studie entnommen werden. Der Begriff »Onliner« bezieht sich auf 79.5 % der Gesamtbevölkerung, die das Internet zumindest gelegentlich nutzen, grundsätzlich werden Nutzer ab 14 Jahren unter die Lupe genommen.3 Teilweise gibt es eine Einschränkung auf 14–29-Jährige.
Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass 82 % (65 % der Gesamtbevölkerung) Videos im Internet zumindest selten nutzen, 26 % sogar täglich. Diese Entwicklung nahm in den letzten Jahren zu4 und wird wohl auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Spannend finde ich zudem, welche Angebote die täglichen Nutzer abrufen. 14 % nutzen Videos auf Videoportalen wie z. B. YouTube, MyVideo und so weiter. 9 % schauen Videos auf Facebook. Angebote wie z. B. Netflix, Fernsehsendungen oder Mediatheken werden jeweils nur zu 2 % genutzt.5
Daraus ließe sich aus meiner Sicht Folgendes schließen: Das Interesse am Angebot an sich ist nicht da. Das kann aus meiner Sicht jedoch eher auf Fernsehsendungen zutreffen, da ich Netflix für durchaus beliebt halte.
Ein weiterer Schluss könnte – bei möglicher Unterwegsnutzung – sein, dass das Datenvolumen ungern für lange Formate genutzt wird. Eine letzte Vermutung ist, dass kurze Inhalte attraktiver sind, da man zum einen kurze Wartezeiten überbrücken kann und sie zum anderen jederzeit »zwischendurch« geschaut werden können. Hierzu fehlen mir jedoch Zahlen, welche Angebote unterwegs und welche zu Hause genutzt werden.
Einen möglichen Zusammenhang sehe ich bei der häufigen Nutzung von Facebook und Videoportalen. So kann man z. B. über seinen Facebook-Newsfeed auf die jeweiligen Portale gelangen. Eine mögliche Erklärung für die deutlich höheren Nutzerzahlen, könnte die sein, dass Nutzer nicht bewusst »Bewegtbild konsumieren« möchten, sondern durch die Aktivität in sozialen Netzwerken zufällig darauf stoßen. Das sind jedoch nur lose Vermutungen, die ich weder bestätigen noch belegen kann.
Ein zusätzlich wichtiger Punkt in Kupferschmitts Beitrag ist die Parallelnutzung von Fernsehen und Internet. So nutzen Onliner ab 14 Jahren im Jahr 2015 schon 55 % zumindest selten das Fernsehen und Internet parallel. Täglich dagegen nur 19 %. Bemerkenswert ist die zusätzliche Umfrage, die darauf ausgelegt ist, ob bei der Parallelnutzung der Fokus auf dem Fernsehen oder auf dem Internet liegt. Hier sprechen die Zahlen durchweg dafür, dass man während dem Fernsehen zusätzlich im Internet unterwegs ist, der Fernseher also der »First Screen« ist.6 Eine weitere Umfrage, die den Personenkreis auf 14–29-Jährige eingrenzt, zeig ein ähnliches Bild.7
Resümierend hinterfragt Kupferschmitt eine entscheidende Sache für die Zukunft: »Wer hat genügend attraktive und exklusive Inhalte, um im Wettbewerb zu stehen«8?
Genau dieser Punkt wird auch aus meiner Sicht zukünftig entscheidend sein, da sich die Nutzer selbst aussuchen können, was sie wann, wie schauen. Daher muss er aus meiner Sicht mit einem guten Angebot überzeugt werden, um aus dem riesigen Angebot genau »das Eine« zu wählen.
Insgesamt fehlt mir persönlich, eine Untersuchung der Nutzung von Bewegtbild unterwegs. Da meine Vermutung darin besteht, dass zukünftig auch unterwegs vermehrt Bewegtbild-Formate gefragt sind, wäre eine Umfrage diesbezüglich interessant. Da das in der Onlinestudie nicht berücksichtigt wird, möchte ich dazu selbst eine Umfrage in kleinerem Umfang machen.
Quellen
- Kupferschmitt, Thomas: »Bewegtbildnutzung nimmt weiter zu – Habitualisierung bei 14–29-Jährigen«, URL: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/fileadmin/Onlinestudie_2015/0915_Kupferschmitt.pdf, S. 1, abgerufen am: 28.11.2015.
- Vgl. Ebd.
- Vgl. Ebd., S. 2.
- Vgl. Ebd.
- Vgl. Ebd., S. 5.
- Vgl. Ebd., S. 7.
- Vgl. Ebd., S. 8.
- Ebd.