Selbstbestimmungstheorie

Die Selbstbestimmungstheorie nach Edward K. Deci und Richard M. Ryan hebt unter anderem die drei grundlegenden psychologische Bedürfnisse des Menschen offen. Darunter fallen die Bedürfnisse nach Kompetenz oder Wirksamkeit, Selbstbestimmung und sozialer Zugehörigkeit.1
Dennis Eick bringt in seinem Buch »Digitales Erzählen« diese Theorie, die sich unter anderem auch mit den Themen Motivation und dem davon abhängigen Verhalten auseinandersetzt, in Zusammenhang mit Erzählungen. Er führt aus, dass traditionelle Medien Unterhaltung ansprechen, während transmediale Erzählungen genau diese drei Bedürfnisse ansteuern können.2

Zwar führen Deci und Ryan ihre Theorie sehr detailliert aus, ich möchte dabei jedoch nicht in die Tiefe gehen. Im momentanen Status reicht es für meine Recherchearbeit aus, an der Oberfläche zu kratzen.
Grundsätzlich besitzt jeder Mensch das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. Nach einem Umfeld, in das er fest eingebettet ist und in dem er selbst wirken kann. Diese Wirksamkeit möchte der Mensch aus eigenem Willen erreichen. Er möchte zu Nichts gezwungen werden, sondern aus seiner Autonomie heraus über sein Handeln entscheiden.3

Wie in einem vorherigen Beitrag über die natürliche Art der Erzählung erwähnt (Eigenschaften neuer Erzähl-Formate ») halte ich die soziale Komponente für eine sehr wichtige neuer Erzählungen. Menschen wollen sich in einem sozialen Umfeld einfinden und verbunden sein. Auch die zwei weiteren Bedürfnisse sind aus meiner Sicht Teil der neuen Erzähl-Formate. So halte ich zum einen Interaktivität für eine wichtige Komponente, die sich in beiden, der Wirksamkeit und der Selbstbestimmung, niederschlägt. Zum anderen können Social Media Konzepte wie bei About:Kate (About: Kate ›Wann haben Sie bemerkt, dass Sie nicht mehr wissen, wer Sie sind‹ ») zumindest auf kurze Dauer interessant sein. Meine persönliche Einschätzung ist, dass dieses Konzept nicht für mehrere Jahre trägt, da sich Menschen in ihrer Selbstbestimmung sicher angegriffen fühlen werden, wenn sie merken, dass ihnen etwas unbewusst aufgedrängt wird.

Ich persönlich halte die Selbstbestimmungstheorie für eine für Gestalter interessante Theorie, da es auch für uns interessant ist, diese drei Grundbedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Daher möchte ich mich an anderer Stelle noch einmal detaillierter damit auseinandersetzen.

Quellen
  1. Vgl. Deci, Edward L.; Ryan, Richard M.: »Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik«, 1993, URL: https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Allgemeine_Sprachwissenschaft/Dokumente/Bilder/1993_DeciRyan_DieSelbstbestimmungstheoriederMotivation-German.pdf, S. 2, abgerufen am 15.2.2016.
  2. Vgl. Eick, Dennis: »Digitales Erzählen – Die Dramaturgie der neuen Medien«, Konstanz und München 2014, S. 103.
  3. Vgl. Deci, Edward L.; Ryan, Richard M.: »Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik«, 1993, URL: https://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Allgemeine_Sprachwissenschaft/Dokumente/Bilder/1993_DeciRyan_DieSelbstbestimmungstheoriederMotivation-German.pdf, S. 3, abgerufen am 15.2.2016.