Meine momentane Überlegung ist, ob ein Trend zu erkennen ist oder die Möglichkeit besteht, dass Erzählungen künftig vermehrt unter Berücksichtigung der Natürlichkeit des menschlichen Erzählens als soziales Erlebnis konzipiert werden.
Der Informationsphilosoph Floridi beschreibt beispielsweise, dass »Schnittstellen zunehmend weniger sichtbar werden«1. Aus meiner Sicht könnte das ein Ansatz dafür sein, dass man schon aus technischer Sicht »natürlicher« erzählen können wird. Wenn Schnittstellen unbemerkt bleiben und der Rezipient »Eins« mit der Erzählung ist, kann eine größere Immersion erzielt werden. Sprich, es kann dadurch eine größere Auflösung der Grenze zwischen Realität und Fiktion stattfinden.
Nach meinem Empfinden ist auch die Interaktion innerhalb einer Erzählung natürlicher, als die statische Festschreibung innerhalb von Büchern, Filmen oder Theaterstücken. So ist die Möglichkeit auf Rückfragen – also Interaktion – auch bei Alltagserzählungen gegeben. Diese Ansätze möchte ich gerne im Forschungsverlauf berücksichtigen und weiter verfolgen.
Quellen
- Floridi, Luciano: »Die 4. Revolution – Wie die Infosphäre unser Leben verändert«, Berlin 2015, S. 67.